Das Spiel

VfB 09 Pößneck - FC Carl Zeiss Jena 0:1 (0:1)

Zuschauer: 2580
Tore: 0:1 Treitl (31.)

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 Saison 02/03


 Bericht & Bilder

Zeissfans sind Schmerzfetischisten. Sie fahren immer wieder zu den Spielen, um sich das schon vorher erwartete grauenhafte Gegurke anzusehen. Sie fahren zu Mannschaften, gegen die wir früher nicht mal Freundschaftsspiele gemacht haben. Sie fahren mit Auto, Bahn und Bus - und manchmal auch mit dem Rad. Heute war wieder mal Radfahren angesagt zum Punktspiel (traurig, aber wahr) gegen Pößneck. Die Stadt ist erweitertes Jenaer Umland und kann getrost als Jena III bezeichnet werden, soviele Ex-Jenaer spielen dort.
Kurz vor 10 fand sich die Gegenfraktion der Schönwetterfans am Osttor des Ernst Abbe Sportfeldes ein, um die gut 35 Kilometer nach Pößneck in Angriff zu nehmen. Unter ihnen viele der Gotharadler vom letzten Jahr, die sich nicht eines besseren belehren ließen. Hoffi laberte ohne Unterlaß, wie immer, wenn man ihm ein Mikro oder ne Flüstertüte gibt (u.a. begrüßte er die Fussballerinnen aus Wolfsburg und prophezeite ihnen schon mal eine Niederlage) und Uwe Dern verteilte FCC-Fähnchen. Für den besten U-18 Fahrer wurde ein Trikot gestiftet. Kurz nach 10 setzte sich der Troß dann in Bewegung und fuhr gemütlich Richtung Rothenstein. Bis dahin war die Strecke auch noch recht akzeptabel, aber kurz vor Kahla ging's los mit Schotterstrecken und Holperpisten, deren Krater sonst nur auf dem Mond zu finden sind. Kurz hinter Kahla und mit gehörigem Abstand zum widerlichen TEAG-Plakat wartete man zum ersten mal auf die zurückgefallenen Mitstreiter (die Namen der Letzten bleiben natürlich geheim, aber es waren wieder die üblichen Verdächtigen). Nachdem man die halsbrecherischen Abfahrt durch die Thüringer Waldbestände hinter sich gelassen hatte, rückte die versprochene Verpflegungspause immer näher. Kurz hinter Freienorla wurde wegen der Aussicht auf Bier und Bratwurscht der Sprint angezogen um mit zügigen 40 km/h ging's auf der Landstraße Richtung Langenorla. Der dort ansässige Fanclub verpflegte die Radler mit den für Thüringer essentiellen Nahrungsmitteln zu humanen DDR-Preisen. Gut gestärkt und ausgeruht machte man sich auf die letzte und schwierigste Etappe - die steile Wand zu Pößneck. An einer Kreuzung sammelten sich nochmals alle Recken und danach wurde zum Sturm auf die Bastille Warte geblasen. Die U-18er machten gleich Druck, aber die sind ja auch noch jung und mit Aussicht auf ein Zeisstrikot - sowas setzt nochmal Extrakräfte frei. Die Älteren wie Gunner und ich (Little Joe wurde kurzerhand abgehängt) nahmen die Verfolgung auf; und so kam es, dass Gunner, der sich zuvor kilometerlang auf windiger Landstrasse in meinem Windschatten ausgeruht hatte, in einem dramatischen Finish mit der gesparten Kraft und seiner an eine Nähmaschine erinnerende Tretfrequenz (nur viel langsamer *g*) doch noch als erster ins Ziel kam. Am Ende ein Rang zwischen 5 und 10 für mich, das ist schon mal eine deutliche Verbesserung zu Gotha.
Natürlich war das Leiden in Pößneck mit dem Anstieg zur Warte noch nicht beendet - es stand schliesslich noch das Spiel an. Mit Blick auf die Aufgaben als Fotogott verzichtete man auf den Gästekäfig und reihte sich unter die Pößnecker Heimfans. Das führte im Laufe des Spieles zu einigen amüsanten Diskussionen - die Pößnecker freuten sich über mißlunge Aktionen und winkten ab, wenn mal wieder ein Jenaer am Boden lag und wir schimpften über die Knochentreterei der Heimmannschaft. Treitl machte schliesslich das Tor des Tages und somit waren die besseren Argumente bei uns - zum Rest des Spiels schweigen wir mal lieber.
Nach dem Spiel trennte sich die Schaar der Hardcorefans nochmals in Hart und Oberhart - die Oberharten fuhren mit dem Rad auch zurück nach Jena. Dazu sei anzumerken: Es sei der Tag verflucht, an dem Hoffi von der Alternativroute erfuhr - es gab da einen Berg, gegen den die Warte ein Hügel war... Und nachdem mehr und mehr Radler auf den Rückweg in diversen Kneipen verschollen waren, kamen Gunner, Joe und meinereiner nach insgesamt rund 75 Kilometern als Erste in Jena an.

Tor: 0:1 Treitl (30.)

Die Radtour


gib Hoffi ein Mikro oder eine Flüstertüte...

weht stolz im Wind: das FCC-Fähnchen

kleines Päuschen

Pfui! Auch hier gilt: NMDLrt raus!

1A Versorgung in Langenorla

etwas geknickt: Das FCC-Fähnchen

obszöne Gesten...

Respekt: dieser Knirps...

...hängte so manchen Älteren ab.

gemütliche Fahrt: im Schnitt 21 km/h

Das Spiel

Einlauf der Stadtwerke-Mannschaften

tatsächlich: TV war auch da

Zimmermann drängelt sich noch ins Bild

Schiri Schweinebacke hatte das Spiel nicht im Griff.

Tor...doch nicht. Der Ball war vorher (angeblich) im Aus.

der Freistoss vor dem 0:1

symptomatisch: Ein Jenaer am Boden

...und schon wieder eine Diskussion

Hempel post lässigam Pfosten

Zu feiern gab's eigentlich nichts



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